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Jugendliche in Völklingen fordern Standpunkte der Parteien ein

Konzentriert und aufmerksam verfolgte das jugendliche Publikum heute in der Aula des Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums in Völklingen die Veranstaltung des Wahl-O-Mat on Tour. Um in dem voll besetzten Saal als stille Beobachter der Diskussionsrunde von Parteien und Jugendlichen beiwohnen zu können, mussten die Lehrkräfte der Schule für sich selbst zusätzliche Stühle herbeiholen oder stehen.

Die Thesen-Runde verlief auch heute reibungslos und man konnte bemerken, dass die Parteivertreterinnen und -vertreter bereits ihre Erfahrung aus den vergangenen Wahl-O-Mat Veranstaltungen nutzten. Von den Jokern wurde bei unterschiedlichen Themen reger Gebrauch gemacht: Bei der Frage nach einem Tanzverbot an stillen Tagen, einem Wahlrecht für Ausländer, christlichen Symbolen in öffentlichen Gebäuden, dem Wahlrecht ab 16 Jahren und der Inklusion an Schulen gab es bereits in der Thesen-Runde kleine Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Partei-Positionen.

Während sich das Publikum in der Thesen-Runde mit Reaktionen auf die Aussagen der Parteien noch zurückhielt, lebte es in der Diskussionsrunde richtig auf. Hier wurden die einzelnen Politikerinnen und Politiker mit Aussagen aus den Reihen ihrer Parteien konfrontiert. Sogar auf die kürzlich gefällte Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zum Tragen religiöser Symbole am Arbeitsplatz1 forderten die Jugendlichen eine Stellungnahme der Parteien. Dabei machten die Jugendlichen in zahlreichen Kommentaren auch ihre eigene Meinung sehr deutlich und kritisierten auch mal scharf einzelne Positionen der Parteien. Antworteten die Politikerinnen und Politiker nicht klar auf die Fragen aus dem Publikum, so ließen die Jugendlichen nicht locker und fragten einfach nochmal nach.

In die Diskussion wurden weitere vielfältige Themen eingebracht: Es ging um das Adoptionsrecht und die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren, den Umgang mit Geflüchteten und Migration, eine Legalisierung von Cannabis und Drogenpolitik im Allgemeinen, den Erhalt der Volluniversität im Saarland, die Frage nach einem G8 oder G9 System für Gymnasien und auch das Thema Inklusion in der Schule wurde nochmals aufgegriffen. Dabei ging es in der Diskussion richtig in die Tiefe und es wurde deutlich, dass sich die Jugendlichen intensiv auf die Veranstaltung vorbereitet hatten.

Am Ende mussten auch heute wieder einige Meldungen aus dem Publikum ungehört bleiben: zweieinhalb Stunden reichen eben einfach nicht aus, um die Diskussionsfreude der gesellschaftspolitisch interessierten Jugendlichen zu erschöpfen.

Bis morgen, liebe Politikinteressierte!

Euer Wahl-Wutz Team des Landesjugendrings Saar

Selma Somogy