Tag 4: DGB-Jugend Rheinland-Pfalz/Saarland goes Israel

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Eine Delegation der DGB-Jugend Rheinland-Pfalz/Saarland besucht die Partnergewerkschaft Histadrut in Israel. Abwechselnd schreiben die Teilnehmenden über die Erlebnisse. Im Folgenden findet ihr den Bericht des vierten Tages...

Ein Blick auf den Tempelberg: im Vordergrund die Klagemauer, im Hintergrund Felsendom und Al-Aqsa Moschee

Gemeinsam mit Ron Shatzberg besuchten wir die Sperranlage in Ost-Jerusalem.

Ein Gruppenbild vor der Heiligen Stadt. Im Hintergrund sieht man den Felsendom, erkennbar an der goldenen Kuppel.

Selamun Aleykum, Shalom und Grüß Gott,

Unser vierter Tag in Israel fand komplett in Jerusalem statt. Das „Heilige Land“ ist in erster Linie mit den drei Weltreligionen verbunden und deren historischen Prachtbauten . Hinzu kommt, dass viele Völkergruppen bzw. ethnische Gruppierungen in der Stadt zusammenleben. Die Anspannung in der Atmosphäre ist dennoch bemerkbar, weil es in den vergangenen Jahren zu heftigen Konflikten gekommen ist.

Früh startete unser Tag, weil die Strecke von Tel Aviv nach Jerusalem eine sehr dicht befahrene Autobahn ist. Yalon, unser Guide, ist gemeinsam mit uns nach Jerusalem aufgebrochen. In Jerusalem haben wir Ron Shatzberg abgeholt, einen Reserveoffizier der israelischen Armee, der uns an mehreren Aussichtspunkten die vergangenen Konflikte von Ost-und Westjerusalem geschildert hat. Die Schwerpunkte dieser Tour - welche für viele Teilnehmer/innen der erste Kontakt darstellte- waren unter anderem die geographische Lage und die Besonderheiten der Region, Bevölkerungszusammensetzung und daraus resultierende Probleme, Entstehung und Hintergründe der damaligen Grenzfestlegung und Ziehung der Sperranlage zur Trennung israelischer und palästinensicher Gebiete sowie die derzeitige Sicherheitslage in den verschiedenen Teilen der Stadt.

Ron war zur Zeit der zweiten Intifada in der Nähe von Bethlehem stationiert und verantwortlich für die Sicherheit eines Stadtteils von Jerusalem.

Danach sind wir mit unserem Bus zur Jerusalemer Altstadt losgefahren. Jerusalem ist für alle drei abrahamitischen Weltreligionen ein heiliger Ort, was die problematische Lage noch verschärft. Die Altstadt wird in vier Viertel unterteilt: christlich, jüdisch, armenisch und muslimisch. Aufgrund der politischen Anspannungen im Nahen Osten wird die Altstadt, insbesondere der Tempelberg und die dort ansässigen heiligen Stätten, auch als gefährlichstes ,,Pulverfass" der Welt bezeichnet, weshalb unzählige Sicherheitskräfte in der Stadt zur Abwehr möglicher terroristischer Angriffe tätig sind.
Ich durfte sogar auf den Tempelberg aufzusteigen. Dies ist aber auch nur deswegen passiert, weil sich Mike und Ori und natürlich Yalon (der mich zum Checkpoint begleitet hat) für mich eingesetzt haben. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass ich die heiligen Moscheen besuchen durfte. Die Al-Aqsa Moschee ist die drittwichtigste Stätte im Islam, nach Mekka und Medina. Aber andererseits war ich empört und enttäuscht, denn man durfte die heiligen Stätte der Moslems zu Gebetszeiten nur als Moslem betreten und meine Freunde mussten unten auf mich warten. Zum Glück konnten wir die anderen Viertel und wichtige Heiligtümer, wie die Grabeskirche und die Klagemauer, gemeinsam besuchen.

Zum Schluss hatten wir noch etwas Zeit uns die Altstadt etwas genauer anzuschauen und shoppen konnten wir auch. Ich musste persönlich die Zeit nutzen, um alles was ich gesehen habe zu verarbeiten. Denn so eine heilige Stadt sieht man nicht alle Tage.

Liebe Grüße
Ali M