Wahl-O-Mat-on tour

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Viele Themen – viele Meinungenan der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle

Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle forderten heute von der Politik deren Konzepte für vielfältige Themengebiete.

Der Saal in der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, in dem der Wahl-O-Mat on Tour heute Station machte, war gerammelt voll. Die vorhandene Bestuhlung mit 120 Sitzgelegenheiten musste kurz vor Beginn der Diskussionsrunde noch erweitert werden, so dass letztendlich etwa 130 bis 140 Schülerinnen und Schüler teilnehmen konnten. Auch heute waren alle eingeladenen Parteien vertreten: Die Linke mit Dr. Walter Kappmeier, die FDP mit Oliver Luksic, die AfD mit Christian Wirth, die Grünen mit Sören Bund-Becker, die SPD mit Christian Petry und die CDU mit Philip Hoffmann.

Die Konzentration war dem Publikum ins Gesicht geschrieben und aufmerksam wurden die Positionen der einzelnen Parteien bei der Thesenrunde verfolgt. Mit spontanem Applaus, der heute nicht einfach zu bekommen war, wurde die Position der SPD für eine doppelte Staatsbürgerschaft bedacht – zuvor hatte der Kandidat der AfD gegen eine solche plädiert.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurden viele Fragen zu Einstellungen und Lösungsansätzen der Parteien zu verschiedenen Themen gefragt. Mit der ersten Frage nach Möglichkeiten, wie man eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen in der Arbeitswelt erreichen wolle, erntete eine Schülerin den tosenden Applaus des Publikums. Dass die Lohnunterschiede ein Problem darstellen, darüber waren sich alle Vertreter einig. Doch die genannten Antworten zeigten sehr gut, dass die einzelnen Parteien sehr unterschiedliche Strategien im Blick haben. Diese reichen beispielsweise von der Verpflichtung für Arbeitgeber, die Gehälter offenzulegen und einem Rückkehrrecht von Teilzeit- zu Vollzeitbeschäftigung, was die Grünen und die SPD forderten, über die von der CDU geforderte Mütterrente, bis hin zur Ermutigung, Berufe zu wählen, die durchschnittlich besser bezahlt werden, wie es die FDP vertritt.

Die weiteren vom Publikum eingebrachten Themen waren ebenfalls so verschiedenen wie die Positionen der einzelnen Parteien. Es wurde gefragt nach dem Umgang mit Extremisten und extremistischen Parteien, nach der Finanzierung der Bundeswehr, den Rentenkonzepten der Parteien, einer nachhaltigen Konzeption von Güterverkehr und dem Ausbau der Bahnnetze, der Einstellung zur Massentierhaltung und der Legalisierung von Cannabis. Rege beteiligten sich die Schülerinnen und Schüler an der Diskussion, indem sie nicht nur Fragen stellten, sondern auch ihre eigenen Meinungen vertraten und diese den Positionen der Parteivertreter gegenüberstellten.

Nach der Veranstaltung, die bereits 15 Minuten länger gedauert hatte als ursprünglich geplant, bildeten sich kleine Grüppchen um die Politiker – die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit noch einmal direkt ihre Meinung zu sagen und ins Gespräch mit den Parteivertretern zu kommen. Ob die Politiker wohl damit gerechnet hatten, noch für zum Teil über eine halbe Stunde in direkten Austausch mit ihrem heutigen Publikum zu treten? Da war es nicht verwunderlich, von der Schulleiterin zu erfahren, dass Politik das beliebteste Wahlfach an der Gesamtschule ist.