Wahl-O-Mat-on tour im JUZ Neunkirchen

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Gemütliche Kneipenatmosphäre trifft auf ernste gesellschaftspolitische Themen

Der Wahl-O-Mat on Tour machte gestern Station im Jugendzentrum Neunkirchen

In dem gemütlich mit Sofas eingerichteten Raum im Juz Neunkirchen hätte gestern auch ein Poetry-Slam stattfinden können: Hauptsächlich Jugendliche, ausgestattet mit Getränk und versorgt mit Keksen, die in kleinen Schüsselchen auf den Tischen standen, trafen hier auf die sechs Politikerinnen  und Politiker der Parteien CDU, SPD, Grüne, Linke, AfD und FDP. Doch die lockere Stimmung bedeutete nicht, dass sich die Parteimitglieder und -mitgliederinnen entspannt zurücklehnen konnten – erstaunlich offen und dabei differenziert und kritisch brachten die Anwesenden ihre Themen, Fragen und Meinungen in die Diskussion ein machten es den Politikerinnen und Politikern schwer mit einfachen Antworten zu glänzen.

Bei vielen der diskutierten Themen war eine Betroffenheit im Publikum spürbar. Es wurden flammende Ansprachen gehalten, gesellschaftliche Probleme mit viel Engagement ausgeführt oder gezielte Nachfragen zu einzelnen Parteien und deren Wahlprogrammen gestellt. Die Themen waren dabei sehr vielfältig und gingen zum Teil auch über die Wahl-O-Mat Thesen hinaus: Es ging um die Umsetzung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, die Akzeptanz aller Geschlechter und Heteronormativität in der Gesellschaft, Integration und gesellschaftliche Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit, die (Un-)Rechtmäßigkeit deutscher Waffenexporte und die zunehmende Anzahl an Menschen mit Depressionen in unserer Gesellschaft und eine angemessene medizinische Versorgung für diese.

In der Schlussrunde durften die Politikerinnen und Politiker noch in einer Minute für ihre Partei werben. Esra Limberger von der SPD bat um Vertrauen für die Umsetzung der Vision von sozialer Gerechtigkeit, Tina Schöpfer von den Grünen plädierte für die Zweitstimme für Klimaschutz und Gleichberechtigung der Geschlechter, Thomas Lutze von den Linken rief ganz allgemein dazu auf, wählen zu gehen, solange man eine menschenfreundliche Partei wähle, Christian Wirth von der AfD betonte die Ablehnung des Euros, die laut Meinung seiner Partei die Wurzel sozialer Probleme sei, Peter Habel von der FDP nannte kurz und deutlich die zwei Werte, für die er stehe: Eigenverantwortung und Toleranz, und Marc Speicher von der CDU betonte die Erfolge, die seine Partei bereits verzeichnen könne und den Willen, an diesem Kurs festzuhalten.

Nach diesen sehr intensiven und emotionalen gut eineinhalb Stunden Veranstaltung waren die Kandidatinnen und Kandidaten sicherlich erst mal froh über eine Verschnaufpause. Einige diskutierten dennoch gleich mit einzelnen Jugendlichen in kleiner Runde weiter. Aber eines ist klar: Beim gestrigen Wahl-O-Mat on Tour werden sowohl die Jugendlichen, als auch die Politikerinnen und Politiker neue Impulse erhalten haben.