Tag 3: DGB-Jugend Rheinland Pfalz/Saarland goes Israel 2019

  • Jugendarbeit und Juleica
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Eine Delegation der DGB-Jugend Rheinland-Pfalz/Saarland besucht die Partnergewerkschaft Histadrut in Israel. Abwechselnd schreiben die Teilnehmenden über die Erlebnisse. Im Folgenden findet ihr den Bericht des dritten Tages...

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Nach einem ruhigen Abend in Tel Aviv sind wir heute Morgen los zu unserem Partnerbezirk Givatayim. Dort haben wir uns mit Ofer Chatuka (Vorsitzender der Histadrut in Giv’Atayim) und Eli Holtzman getroffen. Wir sprachen mit Ihnen u.a. über die Projekte vor Ort und eine Volkshochschule für Rentner*innen, die von Eli geleitet wird. In dieser Volkshochschule werden Vorträge von verschiedenen Referent*innen der Universitäten in Israel angeboten. Im Anschluss gingen wir gemeinsam zur Firma Visa Cal, um uns dort mit den Betriebsräten über ihre Arbeit auszutauschen. Der Betriebsrat bei Cal ist einer der stärksten und „erfolgreichsten“ Betriebsräte in Tel Aviv. Vor 9 Jahren hat sich der Betriebsrat innerhalb von nur wenigen Tagen gegründet und die notwendigen Unterschriften (1/3 der Belegschaft) gesammelt. In dem Tarifvertrag von Visa Cal ist eine jährliche Lohnerhöhung von rund 3%, Urlaubsgeld von ca. 1000 Schekel und Geschenke für Hochzeit, Geburtstag und viele andere Anlässe verhandelt. Im Anschluss an das Gespräch haben wir gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Betriebsrats einen Rundgang durch das Service Center von VISA Cal gemacht.

Danach mussten wir uns erstmal stärken und hatten ein hervorragendes Mittagessen in einem Restaurant in Or Yehuda. Anschließend ging es zurück zu einem sehr emotionalen Punkt unserer Delegation - das Zeitzeug*innengespräch mit Holocaust Überlebenden der ersten und zweiten Generation. Wir hatten dort die Möglichkeit mit Alex zu sprechen. Alex ist in Prag aufgewachsen und floh als kleiner Junge mit seiner Mutter zuerst nach Russland und später nach Kroatien. In Kroatien hat er sich mit seiner Mutter über ein Jahr in den Wäldern versteckt, um später weiter nach Israel zu fliehen und so den Nazis zu entkommen. Neben Alex war auch Tova da. Tova wurde 1947 in einem Flüchtlingslager geboren - ihre Eltern haben beide den Holocaust überlebt. Sie hat uns die Geschichte ihrer Eltern erzählt und wie diese den Krieg überlebt haben. Wir haben an diesem Tag viele sehr bewegende und sehr emotionale Geschichten gehört und sind froh, dass wir die Möglichkeit hatten, uns die schrecklichen Erfahrungen anhören zu können.

Nach dem Treffen ging es für einen Teil der Delegation zurück ins Hotel. Ich durfte gemeinsam mit Ori auf Wunsch des dortigen Betriebsrates die Feuerwache in Givatayim besuchen und mich mit den Feuerwehrleuten und dem Betriebsrat vor Ort austauschen.

Für uns alle war heute ein sehr emotionaler aber auch schöner Tag in Givatayim.

Laila Tov,
Leon