Tag 9: DGB-Jugend Rheinland Pfalz/Saarland goes Israel 2019

  • Jugendarbeit und Juleica
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Eine Delegation der DGB-Jugend Rheinland-Pfalz/Saarland besucht die Partnergewerkschaft Histadrut in Israel. Abwechselnd schreiben die Teilnehmenden über die Erlebnisse. Im Folgenden findet ihr den Bericht des neunten Tages..

Tag 9 - Jerusalem.

Es ist voll, es ist heiß, beindruckend und wunderschön. Die Delegation nährt sich ihrem Ende, High-lights hat sie aber trotzdem noch zu bieten. Heute ging es nach Jerusalem.

Schon  am Anfang unserer Führung wurde die Bedeutung der Stadt deutlich. Jerusalem setzt sich wie ein Mosaik aus vielen unterschiedlichen, manchmal gegensätzlichen, Teilen zusammen. Religionen, Geschichte und Politik prägen diese Stadt wie keine andere – und das auf nur 1 km². Jerusalem ist mit ca. 800 000 Einwohner*innen nicht nur die größte Stadt des Landes sondern auch das Herz des Landes. Die ersten Mosaikteile konnten wir schon außerhalb der Stadtmauern sehen. Am Dienstag sind Wahlen für die Knesset. Die Vorbereitungen dafür waren überall in der Stadt zusehen. Vor allem TV Stationen und Wahlplakate prägten das sonst eher antike Stadtbild.

Und wie es sich für eine solche Stadt gehört gibt es unzählige Traditionen, angefangen beim Betre-ten der Stadt. Wer das erste Mal nach Jerusalem kommt soll die Schwelle der Stadt mit dem rech-ten Fuß überqueren – das bringt Glück. Und da man bekanntlich nie zu wenig Glück haben kann, haben wir alle, sehr theatralisch, zuerst den rechten Fuß in die Stadt gesetzt.

Während unserer Stadtführung konnten wir nur einen Bruchteil von Jerusalem sehen und trotz-dem gab uns der kurze Aufenthalt ein Gefühl für die vielen unterschiedlichen Facetten und Farben der Stadt. Einer davon war ein orthodoxer Jude, der uns in einer Seitenstraße ansprach, offensichtlich, weil wir Deutsche waren. „Ist es nicht schön, dass wir Juden den Holocaust überlebt haben, obwohl die Deutschen uns alle umbringen wollten?“, „Ist es nicht schön, dass wir jetzt in Jerusalem leben, in der Städte unserer Vorväter?“.

Andere Mosaiksteine waren die Klagemauer, an welcher wir beten und einen Zettel mit Wünschen in die Mauer stecken konnten, die Grabeskirche, der jüdische und arabische Markt, die verschiedenen Stadtviertel des Zentrums und der Blick über den Tempelberg.

Nach diesem Besuch in Jerusalem hatten wir als nächsten Programmpunkt für den Tag ein Ge-spräch mit Dave Kaplan geplant, der uns etwas über BDS („Boycott, Divestment and Sanctions“) und falsche Berichterstattung über Israel erzählte. Dave hat eine Organisation gegründet, „Truth be Told“, bei der er und seine Kolleg*innen versuchen falsche Berichterstattung über Israel von Medi-en in aller Welt richtigzustellen.

Als letzten (informellen) Programmpunkt heute sehen wir uns an, was das Nachtleben von Tel Aviv zu bieten hat.

Laila Tov, Carolin