Vollversammlung des Landesjugendring Saar

  • Jugendarbeit und Juleica

Bei Kommunalwahl 2024 sollen junge Saarländer*innen ab 16 wählen können!

Foto: Max Karbach Der neu gewählte Vorstand v.l.: André Piro, Lisa Kipp, Matthias Becker, Fabienne Wolfanger (Vorstandssprecherin), Alexander Jost

Der neu gewählte Vorstand v.l.: André Piro, Lisa Kipp, Matthias Becker, Fabienne Wolfanger (Vorstandssprecherin), Alexander Jost / Foto: Max Karbach

Fabienne Wolfanger zur neuen Vorstandssprecherin gewählt

Auf seiner 105. Vollversammlung am Samstag in Saarbrücken hat der Landesjugendring Saar (LJR) heute seinen neuen Vorstand gewählt. Vorstandssprecher*in ist nun Fabienne Wolfanger (VSK-Jugend). Als weitere Mitglieder des Leitungsgremiums wurden wiedergewählt: Matthias Becker (BDKJ) und André Piro (juz united). Neu im Vorstand sind Lisa Kipp (Jugendrotkreuz) und Alexander Jost (DGB-Jugend). Die bisherige Vorstandssprecherin Hannah Meuler (DGB-Jugend) und das langjährige Vorstandsmitglied Rieke Eulenstein (aej saar) wurden verabschiedet. Ebenfalls hat der bisherige hauptamtliche Geschäftsführer Georg Vogel nach 29 Jahren Abschied vom LJR genommen. Er wird am 15. Dezember zum saarländischen Sozialministerium wechseln. Die Geschäftsführungss-Stelle beim LJR soll baldmöglichst neu besetzt werden.


Geht es nach der Arbeitsgemeinschaft von 28 saarländischen Kinder und Jugendverbänden, sollen als erster Schritt zur Absenkung des Wahlalters im Saarland bei der Kommunalwahl 2024 junge Menschen ab 16 Jahre teilnehmen können. Zum gleichen Termin findet die Europawahl statt, bei der erstmals in Deutschland das Wahlalter auf 16 gesenkt wurde. Laut einstimmigen Beschluss der Vollversammlung „gibt es keine Gründe, warum Jugendliche fortan mitentscheiden dürfen, was auf europäischer Ebene passiert, gleichzeitig aber nicht wählen dürfen, wer im eigenen Orts- oder Gemeinderat das Sagen hat.“ Darüber hinaus bekräftigt der Landesjugendring „mit Nachdruck unsere bestehenden Forderungen zur Absenkung des Wahlalters auch bei Landtagswahlen. „Das Wahlalter muss auf 16 Jahre abgesenkt und die Landesverfassung entsprechend geändert werden, um jungen Menschen auch auf kommunaler und Landesebene die Möglichkeit der demokratischen Teilhabe zu eröffnen“ heißt es in der Resolution.


Weiterhin beschloss die Vollversammlung, ein Schutzkonzept zur Prävention sexueller Gewalt im Landesjugendring zu erstellen. Zudem sollen auf der Website des Jugendserver-Saar Materialien sowie Best Practice-Beispiele für Schulungsmaßnahmen und Schutzkonzepte zur Verfügung gestellt werden. Der Jugendring sieht in der von der Landesregierung angekündigten Einrichtung der Stelle eines*r Kinderschutzbeauftragten „eine Chance, die Präventionsarbeit im Saarland voranzubringen“. In Ergänzung zu diesem ersten Schritt befürwortet die Vollversammlung „die Einrichtung einer zentralen, unabhängigen Beratungsstelle zur Prävention vor sexualisierter Gewalt.“


Das neu überarbeitete Juleica-Handbuch wurde dem saarländischen Kinder- und Jugendminister Dr. Magnus Jung überreicht. Es wird allen jungen Menschen zur Verfügung gestellt, die sich in den kommenden Jahren als Jugendleiter*innen für Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleiter ausbilden lassen. Das Handbuch liefert Informationen zu Gruppenstunden und Projektplanung sowie das notwendige Handwerkszeug zu Gruppenpädagogik und enthält beispielsweise Checklisten, Musterbriefe und rechtliche Hinweise, die im Zuge ehrenamtlichen Engagements wichtig sind.


Für Minister Jung haben im jugendpolitischen Bereich die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit, der Kinderschutz sowie die Beteiligungschancen für Kinder und Jugendliche -darunter die Herabsatzung des Wahlalters zur Kommunalwahl - besondere Priorität. Dies betonte er im Gespräch mit den Delegierten der Versammlung.


Weitere Gäste waren der jugendpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Jonas Reiter sowie die Vorsitzende der Landesjugendhilfeausschuss, Anne Fennel

 



Info Landesjugendring Saar
Der Landesjugendring Saar e.V. (www.landesjugendring-saar.de) ist die Arbeitsgemeinschaft von 28 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland. Die Mitgliedsverbände sind konfessionell, gewerkschaftlich, sozial, ökologisch oder musisch-kulturell orientiert. Aufgabe des Landesjugendrings ist es u.a., die gemeinsamen Interessen der Kinder- und Jugendverbände und ihrer Mitglieder in Politik und Gesellschaft zu vertreten und öffentlich zu machen. Projekte des Landesjugendrings sind die Initiative zur Erinnerungsarbeit „Damit kein Gras drüber wächst“, QuBe Saar zur Qualifizierung von Jugendgruppierungen im Saarland sowie das Projekt „Kulturelle Jugendarbeit“. Der Landesjugendring Saar ist zudem Träger des Jugendserver-Saar (www.jugendserver-saar.de), dem Internet-Portal für Jugendliche und die Jugendhilfe im Saarland.