Hier findest du einiges zu Theater und Kino im Saarland.

Theater

Die Theaterlandschaft an der Saar ist vielseitig und abwechslungsreich. Ob Theater im Viertel, Staatstheater (mit der Alten Feuerwache und Sparte4), Theater am Ring oder Überzwerg - hier ist für jeden etwas dabei. Wir Saarländer sind zwar ein wenig "provinziell", doch sicherlich keine Kulturbanausen! Das Interesse am Musiktheater sowie an Schauspiel und Konzerten steigt von Jahr zu Jahr und derzeit sind insgesamt 66 Theatergruppen im Saarländischen Volksbühnenverband angeschlossen.

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Beim Theater geht es darum, etwas darzustellen. Also ist es gut vorstellbar, dass schon in der Urzeit ein Urmensch dem Anderen eine lustige Begebenheit vorgespielt hat.
Offiziell aber ist die Geburtsstunde des Theaters auf das Jahr 543 vor Christus zurückzuführen. In dem damaligen Stadtstaat Athen wurde einmal im Jahr ein Fest zu Ehren des Gottes Bacchus gefeiert und neben reichlich Wein fand man dort auch das Theater wieder. Jedoch verstand man damals unter dem Wort "Theater" einen Versammlungsort, den man mit einem Fußballstadion vergleichen könnte. Dies dauerte insgesamt 3 Tage, in denen jeweils 3 Dichter ihre Stücke zum Besten gaben. In diesen Stücken gab es immer einen Protagonisten, der, mit Hilfe der Götter, überlebte. "Happyends" waren beim Auditorium also auch damals schon beliebt.

Seit dem Wintersemester 2009/10 können alle Studenten der Uni des Saarlandes die Vorstellungen der Saarländischen Staatstheaters kostenlos besuchen und es sich für lau in den Theatersesseln gemütlich machen. Hier habt ihr einen Überblick, welche verschiedenen Häuser gutes Theater anbieten.

 

Das saarländische Staatstheater wurde 1935 Saarbrücken von der nationalsizialistischen Regierung "geschenkt": als Dank für das damalige Abstimmungsergebnis, das die Angliederung an das Deutsche Reich mit sich brachte. Hitler höchstpersönlich war bei der Eröffnung anwesend. Das Staatstheater hat also eine Geschichte, auf die man nicht unbedingt stolz sein kann. Dennoch zählt das Dreispartenhaus des Saarländischen Staatstheaters zu den beliebtesten Bühnen im Südwestdeutschen Raum und wird reichlich besucht. Kein Wunder, denn das Staatstheater bietet den Saarländern Schauspiel, Oper und Ballettaufführungen auf höchstem Niveau und hat seinen ganz eigenen Flair. Zu den Dreispartenhäusern gehören neben dem Staatstheater die Sparte 4 sowie die Alte Feuerwache.

Die Sparte 4 ist die jüngste sowie facettenreichste Spielstätte der Dreispartenhäuser. Seit 2006 findet man hier Schauspiel, Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte usw. Ein weiteres beliebtes Angebot ist die Übertragung des Tatortes, die zweimal im Monat sonntags stattfindet. Hier kann man sich aus seinem muffigen Sofa erheben und gemütlich im Theatersaal die neuste Tatort-Folge genießen. Ein kleiner Tipp: Seid pünktlich da, denn die Plätze gehen schneller weg als warme Semmeln! Zweitgrößte Spielstätte des Saarländischen Staatstheaters ist die Alte Feuerwache. Seit 1982 wird die Bühne dort überwiegend für das Schauspiel und Ballett benutzt.

Freie Theatergruppen bestehen aus professionellen Schauspielern, die haupt- oder nebenberuflich im Theater tätig sind. Das freie Theater lebt vom Enthusiasmus ihrer Macher. Trotz des geringen Budgets, das ihnen zur Verfügung steht, werden dem Publikum lebendige und unterhaltsame Inszenierungen geboten.
Hier alle Freien Theater im Überblick

Amateurtheater ist "nicht-berufliches" Theater. Amateurtheater wird oft auch Laienspiel genannt. Das heißt aber nicht, dass das Niveau weniger professionell sein muss. Das Saarland bietet eine Vielzahl an Amateurtheatern, die sich mittlerweile einen Namen gemacht haben. Die Gruppe 63 Saarbrücken, die Volksbühne Hülzweiler, THUNIS und viele mehr pflegen Mundart, Schauspiel, Pantomime und Volkstheater auf hohem Standart.

Hier findet man alle Amateurtheater des Saarlandes im Überblick

Gerade für Kinder und Jugendliche ist das Theaterspielen eine gute Gelegenheit, Kultur der jüngeren Generation zugänglich zu machen. Hier lernen die "jungen Erwachsenen" viele Dinge, die sie nicht nur auf sondern auch neben der Bühne gut gebrauchen können: Kreativität, Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Einfühlungsvermögen, Toleranz und vieles mehr. Wer Theater spielt, lernt für sich und für seine Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen.

Eine Möglichkeit, sich auf der Bühne "auszutoben", ist das Theater Überzwerg, das 1978 gegründet wurde und heute zum größten professionellen Kinder- und Jugendtheater im Saarland zählt. Das Theater Überzwerg bietet neben den normalen Vorstellungen Inszenierungen vor einer Patenklasse oder einem Patenkindergarten an. Außerdem existiert seit 1989 der Überzwerg-Jugendclub, der Jugendlichen Spaß am Spiel näher bringen möchte. Rund 200 Vorstellungen werden im Jahr gespielt und das Theater Überzwerg ist aufgrund seiner reichlichen Angebote und hohem Niveau auch überregional bekannt.

Daneben gibt es noch das Theater Compaine Lion, das 1982 ins Leben gerufen wurde. Diesem ist besonders wichtig, gute Unterhaltung zu bieten, aber dennoch Inhalte behutsam zu vermitteln.
Und auch das Saarländische Staatstheater denkt an die Jugend und bietet unter dem Motto "Bühne frei für Jugendliche" seit 2006 den Jugendclub für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren an. Diese treffen sich einmal im Monat, um in intensiven Wochenend-Workshops unter professioneller Anleitung Theater zu spielen. Der Jugendclub wird einmal im Jahr neu zusammengestellt und die Anfragen sind groß.

Junge Menschen von sechs bis 26 Jahren haben über den Kulturring der Jugend die Möglichkeit, gutes Theater zu günstigen Preisen zu genießen. Diese sollen als Anreiz dienen, junge Menschen für tolles Theater zu gewinnen. Kinder- und Jugendliche haben die Auswahl zwischen 7 Abos unterschiedlicher Art, sodass sicherlich für jeden etwas dabei ist. Angeboten werden außerdem Einführungen für ausgewählte Theaterstücke. Die Abos sind preiswert und die Atmosphäre mit jungem Publikum im Theater ist unvergleichbar. Hier findet ihr alle Infos zum Kulturring der Jugend.

Folgende Abos kann man buchen:

Junges Abo Staatstheater
Junges Abo Feuerwache
Junges Abo Sparte 4
Junges Abo Mix
Junges Abo Musik
Teens Abo Mix
Kinder Abo

Kino

Bilder mit Hilfe von Licht auf eine Fläche zu projizieren ist ein ziemlich alter Hut: prinzipiell kannten es wohl schon die Ägypter, sicher ist aber, dass Leonardo Da Vinci im 14. Jahrhundert darüber geschrieben hat. Die Vorläufer des modernen Kinos gibts aber erst seit Ende des 19. Jahrhunderts.

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Damals natürlich noch nicht in der Form eines großen Hauses mit mehreren Sälen und einer großen Auswahl an Filmen. Die ersten Kinos waren Schaubuden auf den Jahrmärkten, in denen alle möglichen Kuriositäten ausgestellt waren - darunter auch Maschinen, die Fotografien als dreidimensionale Bilder darstellen konnten, die Stereoskope. Schon waren solche Attraktionen sehr beliebt, kein Wunder also, dass ihre Entwicklung immer weiter getrieben worden ist. Die ersten Filme, die dann fürs Publikum produziert wurden, waren meist kurze - und kurz heißt etwa eine oder zwei Minuten - Dokumentarfilme ohne Handlung, oder auch mal ein gespielter Witz.

Der Bau der Kinosäle wurde ab dem 20. Jahrhundert vorangetrieben. Damals wurde immer deutlicher, dass die ursprünglich kuriose Attraktion vom Jahrmarkt durchaus Zukunft hatte und immer mehr Städte leisteten sich Lichtspielhäuser, wie man die Kinos damals genannt hat. Dem Klassischen Theater nachempfunden wurden in den Großstädten bald regelrechte Filmpaläste gebaut - ähnlich prunkvoll wie ein Opernhaus.  Die Glanzzeit dieser städtischen Großkinos waren die 1920er Jahre. Auf dem Land gab es meist Wanderkinos, die ähnlich wie heute ein Zirkus, mit ihrem Programm durch die Dörfer zogen.

Die frühen Filme waren größtenteils Stummfilme in schwarz-weiss, Erklärungen gab es durch eingeblendete Texte und Musik kam live vom Mann am Klavier oder auch von einem Orchester. Die passende Technik für Tonfilme wurde erst Ende der 20er Jahre einführt. Der Farbfilm konnte sich erst 1937 in Amerika mit Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge durchsetzen.
Seit sich in den 1950ern in den deutschen Haushalten die Fernseher langsam verbreiteten, ist die Kinodichte in den Städten zurück gegangen. Nachrichten wie zum Beispiel die Wochenschau, die früher in den Kinos liefen, konnte man nun auch zuhause empfangen. Viele große Kinosäle wurden in mehrere kleine aufgeteilt, manche Kinos mussten mangels Besucher ganz schließen.

Seit den 1990ern hat sich die Lage der Kinos wieder stabilisiert - dazu haben sicher auch die technischen Entwicklungen beigetragen. Detailreiche Szenen wie in den Star Wars Episoden 1-3 oder die bildgewaltigen Effekte eines Herr der Ringe locken wieder mehr Menschen in die Kinos. Zur besseren Marktabdeckung haben sich mehrere Arten von Kinos entwickelt. Grob unterscheiden kann man Multiplex-Kinos, die mit mehreren Sälen und Gastronomie locken und meistens die neuesten Blockbuster bieten und Programmkinos in denen eher künstlerisch anspruchsvolle, oder schon ältere Filme gezeigt werden, die es nicht in die Mainstream-Kinos schaffen.