Was genau sind Internet-Trolle?

Jetzt denken alle direkt an die Trolle aus Herr der Ringe, Die Geheimnisse der Spiderwicks oder aus anderen Mythologien und Geschichten. Ursprünglich ist der Troll geprägt in der nordischen Mythologie als übernatürliches menschenähnliches Wesen. Recherchiert man im Netz, so findet man überall dort, wo umschrieben wird, was ein Internet-Troll ist, auch Abbildungen von Trollen aus der Mythologie - gerade bei den Hinweisen „Don`t feed the troll“. Wieso verknüpft man dies so gerne damit? Weil Trolle in den Erzählungen oft böse sind oder zumindest leicht reizbar. Die Trolle beim Film „Geheimnisse der Spiderwick“ sind ein gutes Beispiel dafür, wie man sich Trolle in der Regel vorstellt: böse und hinterlistig. Einfach Wesen, die Schaden bringen. Es gibt allerdings mittlerweile auch ganz viele nette und niedliche Trolle, gerade im Bereich der Kindergeschichten.

Wir möchten euch nun eine weitere mögliche Herkunft des Begriffs vorstellen*. Demnach wäre Troll abgeleitet von dem englischen Wort „trolling“. Es bedeutet „Schleppfischen“ oder auch “Schleppangeln“. Man wirft einen Köder hinters Boot und wartet, bis ein Fisch anbeißt. Und genauso machen es Trolle. Sie werfen etwas in eine Diskussion hinein und warten, bis jemand reagiert. Dann haben sie einen sozusagen am Haken.

Ihr habt euch sicherlich schon oft gefragt, warum Trolle dies machen. Wir auch. Und deshalb sind wir der Sache mal nachgegangen und haben Verblüffendes über „Sinn und Zweck“ des „trollings“ bzw. „trollen“ herausgefunden: Sie haben Spaß daran, andere zur Weißglut zu bringen, meist nur aus purer Langeweile. Empathie kennen sie nicht, zumindest nicht dann, wenn sie im Netz als Troll unterwegs sind. Hier müssen wir also ganz klar unterscheiden!

Langeweile, Suche nach Aufmerksamkeit, Freude daran, andere zu provozieren und Schadenfreude (LULZ) - damit kann man Internettrolle gut umschreiben. Sie treten dabei im Netz sehr aggressiv auf, täuschen andere und brechen mitunter Tabus. Und dies tun Trolle, indem sie eben Köder auswerfen. Das kann ein verletzender Kommentar sein, um jemanden auf die Palme zu bringen oder aber man sprengt eine ganze Diskussionsgruppe. Ihre Attacken kommen aus dem Nichts. Reagiert jemanden auf sie verärgert, freuen sie sich und haben damit ihr Ziel erreicht. Das Internet ist sozusagen ihre Spielwiese. Dazu verwenden sie verschiedene Strategien.

Ein Hinweis, dass ihr es mit Trollen zu tun habt, ist oftmals die Mißachtung der Groß- und Kleinschreibung. Das ist natürlich nicht immer der Fall, aber oftmals ist dies ein Zeichen, dass ein Troll unterwegs ist. Weder Grammatik, noch Rechtschreibung wird beachtet. Manchmal sind es auch nur abgehackte halbe Sätze.

*Quelle: Brodnig Ingrid: Hass im Netz: Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können. Brandstätter 2016, S. 40ff.