Was ist ein Shitstorm?

Das Wort Shitstorm stammt aus dem Englischen und ist aus den Wörtern „shit“ (Scheiße) und „storm“ (Sturm) zusammengesetzt. Im Jahre 2011 wurde das Wort zum Anglizismus des Jahres gewählt und im Duden aufgenommen. Dort wird der Shitstorm folgendermaßen definiert: „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht.“ (http://www.duden.de/rechtschreibung/Shitstorm)

Eine aus unserer Sicht sehr harmlose Beschreibung. Betrachtet man die Shitstorms der vergangenen Jahre, so lässt sich aber ganz eindeutig feststellen, dass ein solcher Sturm der Entrüstung, sei es gegen eine Privatperson oder ein Unternehmen, durchaus mit ganz massiven Beleidigungen und Beschimpfungen durch eine breite Masse einhergeht. 

Die Definition des Netzaktivisten und Bloggers Sascha Lobo, welcher den Begriff im Jahr 2010 geprägt hat, lautet wie folgt: „Als Shitstorm soll hier der Prozess bezeichnet werden, wenn in einem kurzen Zeitraum eine subjektiv große Anzahl von kritischen Äußerungen getätigt wird, von denen sich zumindest ein Teil vom ursprüngliche Thema ablöst und stattdessen aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend geführt wird“. Und so verhält es sich auch.  Lawinenartig tritt der Shitstorm auf und die Flut an Beschimpfungen und aggressiven Beleidigungen haben irgendwann gar nichts mehr mit dem tatsächlichen Thema – welches den Shitstorm ins Rollen gebracht hat – zu tun. Die betreffende Person wird verunglimpft und selbst Drohungen von Vergewaltigung und Mord sind häufig. Die User scheinen völlig enthemmt und werden getrieben von der Masse. Es bildet sich ein regelrechter Mob (=aufgewiegelte Volksmenge), in dem sich die User treiben lassen und scheinbar jegliche Tabus vergessen. Besonders schlimm und verletzend sind dann meist die Kommentare derer, die sich hinter der Anonymität verstecken.

Beginnt ein Shitstorm beispielsweise bei Twitter, verlagert er sich relativ schnell auch auf andere soziale Netzwerke oder Messenger-Dienste aus. Selbst per E-Mail werden Bedrohungen und Beleidigungen verschickt. Hierzu benötigen diejenigen, die beleidigen, natürlich dann aber die persönlichen Daten der Betroffenen. Oft passiert es in einem solchen Zusammenhang, dass ganz persönliche Daten der betroffenen Person weitergegeben werden - also Wohnort, E-Mail-Adresse usw. Ja. Das passiert. Wer so etwas macht? Das kann jeder sein: Bekannte, Freunde, Nachbarn. Auf jeden Fall Menschen, die sich von der Masse treiben lassen und scheinbar sehr verärgert über das „Verhalten“ der Person sind.  Wir müssen an dieser Stelle sicherlich nicht erwähnen, dass es nicht erlaubt ist, persönliche Daten anderer im Netz oder generell einer anderen Person zur Verfügung zu stellen. Moralisch ebenfalls höchst bedenklich. Mehr zu den Persönlichkeitsrechten erfahrt ihr auf Datenparty.de.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt nach Auslösern für einen solchen Shitstorm.