Was bringt (Cyber-) Mobbing den Tätern?

Wir gehen hier der Frage nach, was es jemandem bringt, zu mobben. Also welche Funktion übernimmt (Cyber-) Mobbing beim Täter? Was löst es in ihm aus?

Anerkennung

Einige Jugendliche mögen denken, dass das Mobben anderer Personen dazu führt, dass sie von anderen anerkannt werden. Cool sein, weil man zu den „Rowdys“ gehört und andere daher zu einem aufschauen.  Doch dies ist ein Trugschluss. Denn durch das Schikanieren anderer löst man höchstens ein Gefühl von Angst aus. Und aus Angst, selbst gemobbt zu werden, gibt es oft keine Gegenwehr. Und das hat nichts mit Anerkennung zu tun - auch wenn derjenige, der mobbt, das scheinbar so deutet. Beim Cybermobbing liegt der Fall natürlich etwas anders. Denn wenn man für besonders fiese Kommentare auch noch Likes erhält, fühlt man sich anerkannt. Aber ist dies wirklich Anerkennung?

Machtdemonstration

Ähnlich wie bei der Suche nach Anerkennung fühlen sich diejenigen, die mobben, stark gegenüber der betroffenen Person. Das gibt ihnen ein Gefühl der Macht. Oft geht dies mit Entlastung einher: Probleme in der Schule, Probleme im Elternhaus oder generell angestaute Aggressionen werden entladen.

Eigene Ängste

Aus Angst selbst Opfer von (Cyber-)Mobbing zu werden, wird mitgemacht bzw. Mobbing angezettelt. Die Gefahr der Ausgrenzung aus einer Gruppe bedeutet für sie Verlust der Anerkennung, der Zugehörigkeit. 

„Gemeinsam sind wir stark“

Da (Cyber-)Mobbing meist von einer ganzen Gruppe ausgeht, fühlt man sich in dieser gestärkt.

Rache

Es gibt auch Jugendliche, die beginnen, den früheren „Täter“ ihrer Attacke zu mobben. Sie rächen sich. Oder aber sie rächen sich an einer anderen Person, die vermeintlich schwächer ist als sie selbst, um für Entlastung der früheren Schikane zu sorgen. Man fühlt sich stark.