Nutzung bestimmter Themen

Die rechtsextremen Akteure/Akteurinnen nutzen ganz bestimmte Themen, um an User im Netz heranzukommen. Diese Themen sind insbesondere Kindesmissbrauch, geplante Flüchtlingsheime und der Tierschutz.

Hierzu mischen sie sich in Diskussionen auf entsprechenden Blogs und Portalen ein und verbreiten dort ihren Hass. Dies passiert natürlich in der Regel gut getarnt und mit entsprechenden Aussagen wie wir sie euch unter Woran erkennt man Hate Speech vorgestellt haben.  Besonders beliebt sind dabei Portale, die auch bei Jugendlichen häufig Verwendung finden und eine hohe Userzahl haben, damit die schnelle und weite Verbreitung garantiert ist. So sind Facebook, YouTube, Instagram und Twitter zentrale Propagandainstrumente der Rechtsextremen.

Emotionale Themen

Zum Thema Kindesmissbrauch hetzen rechte Akteure/Akteurinnen gegen MigrantInnen auf dem Portal „Opferschutz statt Täterschutz“. Getarnt als eine Petition besorgter BürgerInnen fordern sie von der Bundesregierung mehr Schutz für die Opfer von Kindesmissbrauch. Und als einziges Beispiel verwenden sie einen Fall, bei dem fünf Migranten beteiligt waren. Ihrer Meinung nach war das Urteil zu gering. Aber warum nur dieses Beispiel? Wie viele Fälle von Kindesmissbrauch gibt es in Deutschland und wurden von "Deutschen" begangen. Waren die dort gesprochenen Urteile vielleicht ausreichend für die hier so besorgten BürgerInnen? Hierzu wird geschwiegen. Es wird also mit emotionalen Themen Hass gegen Menschen verbreitet. Forderungen nach der Todesstrafe sind dabei keine Seltenheit und schüren damit noch - gemäß ihrer Ideologie - gegen die Demokratie. Und der ein oder andere nicht-rechte User lässt sich vielleicht mit in den Strom ziehen, ohne dass er merkt, dass er es hier mit rechter Hetze zu tun hat.

Aktuelle Themen mit lokalem Bezug

Aktuelle Themen mit lokalem Bezug werden ebenfalls gerne von Rechtsextremen genutzt, um ihre Propaganda zu verbreiten. Und eine Bürgerinitiative gegen ein geplantes Flüchtlingsheim ist schnell gegründet. Eine einfache Seite, eher unprofessionell im Aussehen, damit es auch nach außen so wirkt, als wären hier besorgte ehrliche BürgerInnen am Werk.

Und schon hat man eine Plattform, Menschen in den Bann zu ziehen, die eigentlich gar nichts mit der rechten Szene zu tun haben. sondern nur ängstlich der Thematik gegenüberstehen. „Nein zum Heim“ sind solche Seiten. Hier werden alle BürgerInnen der jeweiligen Städte aufgerufen, die entstehenden Flüchtlings-Unterkünfte zu verhindern. Strategie ist dabei, aktuelle Medienberichte zu veröffentlichen bzw. zu teilen. Großer Beliebtheit in diesem Zusammenhang ist das Verbreiten von Berichten über Gewalt in bereits entstandenen Unterkünften. Der Wahrheitsgehalt wird dabei selten von den Usern überprüft und einfach weitergeteilt und das Entsetzen offen gezeigt. Proteste, Demos sind oft die Folge gewesen. Ob die Übergriffe auf die Unterkünfte in Zusammenhang mit diesen Seiten stehen, bleibt offen.

Fakt ist aber, dass durch die Nutzung bestimmter Themen Feindbilder kreiert werden, um bei den Menschen Ängste hervorzurufen. Mit Zukunftsangst kann Hass verbreitet werden. Mit der Gegenüberstellung „Wir-Die“ wird an dieser Stelle viel gearbeitet: „Wir müssen uns vor denen schützen“ usw.

Über Verlinkungen oder QR-Codes wird man ganz nebenbei auf rechte menschenverachtende Seiten gelockt.

Mehr solcher Beispiele findet ihr in der Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung "Liken.Teilen.Hetzen."

 

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