Übertragung gesellschaftlicher Probleme auf bestimmte Gruppen

Solche Themen sind beispielsweise: Altersarmut oder Wohnungsmangel.

Altersarmut ist seit längerer Zeit ein großes Thema, was alle mit Sorge verfolgen und was bei vielen auch zu Zukunftsängsten führt. Für die rechten AktivistInnen immer wieder ein Anlass, Fremdenhass zu entzünden. Gerade bei Facebook gab es eine Flut von „Statistiken“, was uns Geflüchtete pro Jahr kosten. Ja, Statistiken haben wir in Anführungszeichen gesetzt, denn der Wahrheitsgehalt musste an der ein oder anderen Stelle doch hinterfragt werden.

Dennoch ist eine solche Veröffentlichung einer tatsächlichen Statistik ja auf den ersten Blick gar nicht so schlimm, wenn auch der Hintergrund der Hetze ganz klar im Vordergrund dabeisteht. Vielmehr war es die weitere Flut an Kommentaren hierzu, die die Verantwortung der Altersarmut auf die Flüchtlinge projiziert haben. Und das geschah mit Vergleichen, was Geflüchtete erhalten, wenn sie nach Deutschland kommen und was unsere Rentner an Geld erhalten, obwohl sie ihr ganzes Leben dafür gearbeitet haben. Von wegen: "Ein Flüchtling bekommt eine Wohnung, Leistungen in Form von Geld, Gutscheinen oder Paketen, um den notwendigen Bedarf zu decken. Und unsere Deutschen müssen zur Tafel und im hohen Alter noch zusätzlich arbeiten, um ihren Bedarf zu decken. Und die haben ihr Leben lang dafür gearbeitet.“ „Die Kassen sind leer und keiner bekommt mehr Rente. Aber die Flüchtlinge tragen Markenklamotten und haben ein teures Smartphone.“ Hier werden also ganz konkret Geflüchtete als Verantwortliche für unsere Altersarmut gemacht. Mit Neid und Zukunftsangst werden die Menschen polarisiert. Das die Klamotten aus Kleiderspenden stammen, bleibt natürlich unerwähnt.

Wir könnten euch an dieser Stelle noch unzählige solcher Beispiele aufführen, so z.B. der Wohnungsmangel. „Die nehmen uns jetzt auch noch die Wohnungen weg, wo sowie nicht genug für uns da ist.“

Mehr dazu findet ihr in der Broschüre „Viraler Hass“ von der Amadeu Antonio Stiftung.